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Schottlands Westen: Der Zug zum Golfplatz

Eisenbahn und Golf verbindet in Ayrshire ein lange Geschichte. Viele der Plätze hatten ihren eigenen Bahnhof, sodass Golfer aus Glasgow schnell und bequem zu ihren Clubs anreisen konnten. Der Grund dafür ist einfach: Im 19. Jahrhundert wurden viele der Plätze von Mitgliedern gegründet, die in Glasgow arbeiteten und wohnten. Die einmalige Lage direkt an der herrlichen Westküste und dazu das sogenannte „links land“, der sandige Boden an der Küste, der dank seiner perfekten natürlichen Drainage seinen inländischen Nachbarn deutlich überlegen war. Hinzu kommt, das Golf im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert vorwiegend im Winter ausgeübt wurde, weil im Sommer das Gras zu hoch wuchs und damals noch nicht das Equipment vorhanden war, um die Plätze großflächig zu mähen. Lediglich auf Plätzen, auf denen Schafen diese Arbeit erledigten, wurde im Sommer gespielt.

Heutzutage reisen Golfer meist mit dem Auto zum Platz. Aber noch immer kann man in Ayrshire per Bahn zu einer Runde fahren.

Die Eisenbahn spielte vor allem in den Clubs von Western Gailes, Prestwick und Gailes Links eine wichtige Rolle. Die Mitglieder kamen mit dem Zug zu ihren wöchentlichen Turnieren, gönnten sich danach einen Drink im Clubhaus. Der Club Steward wartete bis der Zug in den Bahnhof einfuhr, läutete dann eine Glocke, um den Mitglieder mitzuteilen, es sei Zeit den letzten Schluck Whisky zu nehmen, um dann in den Zug für die Rückfahrt nach Glasgow einzusteigen.

Nach Udo Lindenberg: ein echter Sonderzug!

Aber nicht nur Golfer aus Glasgow ließen einen Club an diesem Küstenstreifen bauen. Der Kilmarnock Barassie Golf Club liegt ungefähr 20 km von Kilmarnock entfernt in Troon. Aber was noch wichtiger war: Er lag direkt an der Bahnlinie. Bis zum heutigen Tag verfügt dieser Club über seinen eigenen Bahnhof.

Derzeit gibt es noch drei Bahnhöfe an Golfplätzen zwischen Glasgow und Ayr (Prestwick, Barassie und Troon) von denen man insgesamt acht Links Courses (Barassie Links, Troon, Lochgreen, Troon Darley, Troon Fullerton, Royal Troon, Troon Portland, Prestwick und Prestwick St. Nicholas) bequem zu Fuß erreichen kann. Einige alte Bahnhöfe wie etwa Gailes sind verschwunden, weil die meisten Mitglieder mittlerweile mit dem Auto anreisen. Nichtsdestotrotz kann man im Clubhaus von Western Gailes noch das alte Bahnhofszeichen mit der Glocke bewundern.

Die Eisenbahnlinie Glasgow – Ayr spielte auch ein wichtige Rolle als „The Open Championship“, außerhalb der Britischen Inseln besser als British Open bekannt, viele Jahre lang in Prestwick ausgetragen wurde. Als das Turnier immer populärer wurde und immer mehr Besucher anzog, kamen die Massen mit dem Zug an. Alte Bilder zeigen, dass auch Zugreisende aus dem Fenster einen Blick auf die damals besten Golfer zu erhaschen versuchten. Bis heute sind es nur wenige Meter von der Prestwick Station bis zum ersten Abschlag. Und noch immer gilt: Wer als Rechtshänder am ersten Abschlag einen Slice spielt, dessen Ball landet auf der Bahnlinie oder gar auf einem der Wagons.

Heutzutage reisen Golfer meist mit dem Auto zum Platz. Aber noch immer kann man in Ayrshire per Bahn zu einer Runde fahren. Das ist nicht nur eine romantische Reminiszenz an alte Golfzeiten, sondern die Gelegenheit nach der Runde unbeschwert einen oder auch zwei der herrliche Single Malts zu genießen.

Weitere Infos unter www.ayrshiregolfscotland.com

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