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StartSportGösser Open-Thriller: Lukas Nemecz gewinnt zum zweiten Mal

Gösser Open-Thriller: Lukas Nemecz gewinnt zum zweiten Mal

 Zum dramatischen Finish trug auch der Umstand bei, dass die Finalrunde aufgrund der Gewitterunterbrechungen an den Vortagen mittels eines Kanonenstarts ausgetragen wurde. Lange sah es nach einem Sieg von Jordi Garcia Del Moral aus, der zunächst von der Spitze aus sehr souverän agierte, doch mit drei Bogeys auf den letzten vier Löchern plötzlich Nerven zeigte. Den unerwarteten Einbruch des Spaniers nützte Nemecz eiskalt aus und holte sich mit zwei Birdies auf seinen letzten beiden Löchern (das waren in dem Fall die Holes 1 & 2) seinen zweiten Gösser-Open-Triumph nach 2017.

Die letzten Minuten waren extrem spannend. Ich habe ja nicht gewusst, dass der Putt auf meinem letzten Loch zum Sieg ist. Ich habe eigentlich gehofft, dass er zumindest fürs Stechen oder den alleinigen zweiten Platz ist, denn das macht schon einen Riesenunterschied in Bezug auf Weltranglistenpunkte, Alps-Tour-Punkte und auch das Preisgeld aus.

Lukas Nemecz

Mit einer 66er-Schlussrunde (-6) und dem Total von 199 Schlägen (-17) hatte Nemecz am Ende einen Stroke Vorsprung auf den Tiroler Alexander Kopp, die beiden Franzosen Thomas Elissalde und Sebastien Gandon sowie Garcia Del Moral (alle 200/-16). Mit einem breiten Lächeln ließ der siegreiche Nemecz die dramatische Entscheidung Revue passieren: „Die letzten Minuten waren extrem spannend. Ich habe ja nicht gewusst, dass der Putt auf meinem letzten Loch zum Sieg ist. Ich habe eigentlich gehofft, dass er zumindest fürs Stechen oder den alleinigen zweiten Platz ist, denn das macht schon einen Riesenunterschied in Bezug auf Weltranglistenpunkte, Alps-Tour-Punkte und auch das Preisgeld aus. Ich wollte auf Loch zwei nach einem perfekten Abschlag den zweiten Schlag aus 98 Metern zum Eagle versenken und er hat auch lange gut ausgesehen, aber zum Glück hat dann auch der Birdie-Putt aus 1,5 Metern zum Sieg gereicht“, strahlte Nemecz, der sich mit diesem Heimtriumph selbst ein verfrühtes Geschenk zu seinem 31. Geburtstag am kommenden Montag gemacht hat.

Nach dem gelochten Putt war es Freundin Viki, die ihrem Herzblatt sofort die frohe Kunde vom eben errungenen Turniersieg überbrachte. „Auf einmal hat es geheißen, der Putt war für den Sieg! Im ersten Moment konnte ich es gar nicht glauben. Es fühlt sich unglaublich gut an, nach so einem Finish ausgerechnet die Gösser Open zu gewinnen. Die Atmosphäre bei diesem Turnier ist dank der großartigen Unterstützung von Gösser und der perfekten Organisation der Murhof Gruppe einzigartig. Dass ich in Maria Lankowitz jetzt schon zum zweiten Mal gewonnen habe, ist sehr speziell für mich“, ergänzte Nemecz, der mit einem Siegerscheck in Höhe von 5.800 Euro belohnt wurde.

Top-Vorstellung von Alexander Kopp & Emma Spitz

Eine großartige Vorstellung lieferte auch Alexander Kopp ab, der bei seinem erst dritten Turnier auf der Alps Tour als geteilter Zweiter groß aufzeigte. Der 27-jährige Tiroler vom GC Zillertal-Uderns brachte dank seiner Konstanz drei tiefrote Runden (66/66/68) ins Clubhaus. „Hätte mir vor dem Turnier jemand gesagt, dass ich Zweiter werde, hätte ich das sofort unterschrieben. Dieses Turnier hat mir gezeigt, was auf der Alps Tour für mich möglich ist. Ich wäre noch gerne in ein Stechen gekommen, aber dafür hätte ich heute etwas besser putten müssen. In Summe bin ich aber sehr happy, dass ich nach der langen Corona-Pause so stark zurückgekommen bin“, meinte Kopp, der mit 2.635 Euro Preisgeld die Heimreise antrat.

Als bester Amateur landete der Steirer Niklas Regner nach einer 67er-Finalrunde (-5) bei gesamt 15 unter Par an der sechsten Stelle. „Bis auf die zweiten neun Löcher am Donnerstag habe ich sehr gut gespielt. Schade war heute, dass mir der Birdie-Putt auf meinem letzten Loch ausgelippt ist, sonst wäre es noch weiter nach vorne gegangen. Aber diese Woche hat meine guten Ergebnisse in der heurigen Saison bestätigt und mir auch gezeigt, dass ich mit den Topspielern auf der Alps Tour mithalten kann“, bilanzierte Regner. Nicht unerwähnt darf die feine Leistung des Maria-Lankowitzer-Amateurs Christoph Kuttnigg bleiben, der sich mit gesamt 208 Schlägen (-8) auf dem 30. Platz einreihte.

Die Niederösterreicherin Emma Spitz beendete die Gösser Open mit dem Gesamtscore von 211 Schlägen (-5) auf Rang 45.

Gösser Open 2020 – Endstand

Gösser Open: Emma Spitz – einmal mehr spitze!

Top-Runde von Emma Spitz (AUT). Photo: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

Hätte es noch eines Beweises bedurft, über welchen Rohdiamanten Golf-Österreich mit Emma Spitz verfügt, die Gösser Open im GC Erzherzog Johann in Maria Lankowitz haben ihn erbracht! Die 20-Jährige spulte die ersten beiden Runden konstant wie ein Uhrwerk ab, spielte sensationelle Runden von 69 und 68 Schlägen und hielt nach 36 Löchern mit 137 Schlägen (-7) beim gleichen Score wie ihr prominenter Flightpartner Markus Brier – seines Zeichens zweifacher Turniersieger auf der European Tour und seit mehr als zwei Jahrzehnten eines der großen Aushängeschilder der heimischen Golf-Szene. Damit schaffte die Niederösterreicherin bei dem mit 40.000 Euro dotierten Alps-Tour-Event trotz starker männlicher Konkurrenz ganz souverän den Cut, an dem mit der Steirerin Sarah Schober (150/+6) die zweite Dame im Starterfeld scheiterte.

Dass für Spitz am heutigen Freitag bereits um 5.00 Uhr Tagwache war, weil sie ab 7.00 Uhr noch neun Löcher der am Donnerstag abgebrochenen erste Runde absolvieren musste und danach Runde zwei wegen einer erneuten Gewitter-Unterbrechung insgesamt fast acht Stunden dauerte, steckte das Supertalent locker weg. Am Ende eines langen Arbeitstages zog Spitz dann zufrieden Bilanz: „Ich bin ohne große Erwartungen in dieses Turnier gegangen und habe mir einfach gedacht, ich schaue mir einmal an, wie es von den Herren-Abschlägen zu spielen ist. Ich lasse mich auch nicht davon beeinflussen, dass meine Mitspieler nach dem Abschlag viel weiter vorne liegen als ich, sondern konzentriere mich voll auf mein Spiel – und das habe ich bisher auch ganz gut hinbekommen“, resümierte die US-Studentin.

Von Vorteil sei sicher gewesen, dass sie mit Markus Brier an den ersten beiden Tagen auf die Runde gegangen sei: „Es war sehr angenehm, dass ich mit Markus spielen konnte. Ich war auch etwas weniger nervös, weil ich ihn ja schon länger kenne“, sagte Spitz, die für ihre Vorstellung von Brier förmlich mit Komplimenten überschüttet wurde: „Sie hat auf 36 Löchern vielleicht zwei nicht ganz so perfekte Schläge gemacht, ansonsten war das lange Spiel extrem präzise. Dadurch ist sie auch kaum einmal in Schwierigkeiten gekommen, dazu hat sie auch noch stark geputtet. In Summe war das sehr beeindruckend“, befand Brier, der seine eigene Leistung weit kritischer beurteilte: „Das lange Spiel war tipp-topp, aber am Grün war es heute mit zwölf verschobenen Putts aus Distanzen unter fünf Metern ein einziges Desaster.“

Die zweite Runde konnte aufgrund der erneuten Gewitter-Unterbrechung nicht beendet werden und wird nun am Samstag ab 7.00 Uhr fortgesetzt. Im Anschluss daran wird mittels Kanonenstart zum finalen Showdown der 28. Auflage der Gösser Open abgeschlagen. Die Führung im Clubhaus teilen sich mit 132 Schlägen (-12) der Tiroler Alexander Kopp, der niederösterreichische Amateur Maximilian Lechner und der Franzose Thomas Elissalde, der 2014 schon einmal in Maria Lankowitz triumphiert hatte. Der Spanier Jordi Garcia Del Moral, der zum Auftakt eine grandiose 60 auf den Par-72-Kurs gezaubert hatte, hält nach zehn gespielten Löchern der zweiten Runde bei gesamt 13 unter Par.

Gösser Open: Sensationelle 60er-Runde von Del Moral (SPA) in Lankowitz

Die 28. Auflage der mit 40.000 Euro dotierten Gösser Open im GC Erzherzog Johann in Maria Lankowitz hat mit einem Paukenschlag begonnen! Der Spanier Jordi Garcia Del Moral brannte am Donnerstagvormittag mit zwölf Birdies ein wahres Golf-Feuerwerk ab und notierte mit 60 Schlägen die tiefste jemals auf dem Par-72-Kurs in der Weststeiermark gespielte Runde. Wenn die Freude von Garcia Del Moral auch nur ein bisschen getrübt wurde, dann durch den verschobenen Birdie-Putt auf Loch 18, der eine noch sensationellere 59er-Runde vereitelt hatte. Von den Österreichern erwischten vorerst Lukas Nemecz und Uli Weinhandl mit jeweils 65 Schlägen (-7) den besten Start.

Eine Runde von acht unter Par war der bisher beste Score von Jordi Garcia Del Moral, doch diesen Rekord pulverisierte der 35-Jährige aus Castellon auch dank der derzeit perfekten Bedingungen in Maria Lankowitz. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist heute einfach alles aufgegangen. Dabei habe ich in den vergangenen zwei Wochen kaum trainiert, weil in der Vorwoche unser zweiter Sohn Jorge Alvaro auf die Welt gekommen ist. Aber ich spiele jetzt zum vierten Mal bei diesem Turnier und weiß daher schon ziemlich gut, wo ich mit welchen Schlägen attackieren kann. Das war ein Superstart, aber es sind noch zwei Runden zu spielen, in denen noch viel passieren kann“, sagte Garcia Del Moral.

Lukas Nemecz startete ein wenig „schaumgebremst“ in sein Heimturnier, doch dann schaltete der Steirer mit Birdies auf den Löchern sechs und sieben einen Gang höher und brachte am Ende mit sieben unter Par einen tiefroten Score ins Clubhaus. „Am Anfang war mein Spiel noch etwas verhalten, denn nach fünf Löchern sollte man hier eigentlich besser als Par liegen. Aber mit den Birdies auf den Bahnen sechs und sieben bin ich dann besser in Schwung gekommen. Mit drei weiteren Birdies auf den Löchern zehn bis 13 habe ich gut nachsetzen können. In Summe bin ich mit diesem Auftakt zufrieden. Auch wenn mir fünf Schläge auf den Leader fehlen, habe ich mir eine gute Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf geschaffen“, bilanzierte Nemecz.

Uli Weinhandl war nach dem verheißungsvollen Start vor allem mit seinem langen Spiel sehr zufrieden: „Es gibt vielleicht drei Runden im Jahr, in denen das lange Spiel perfekt funktioniert – und heute war so ein Tag. Es wäre sogar noch mehr möglich gewesen, wenn noch der eine oder andere Putt gefallen wäre, aber mit einer 65er-Runde zum Start darf man nicht unzufrieden sein“, meinte der Burgenländer.

Zum Live-Scoring

Barry Lane muss wegen eines Knochenbruchs im rechten Fuß auf sein Antreten verzichten

Jordi Garcia Del Moral (ESP). Photo: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

Die englische Golf-Ikone Barry Lane musste seinen Start bei den Gösser Open kurzfristig absagen. Grund war eine bereits länger zurückliegende Verletzung, die sich bei einer MR-Untersuchung am Donnerstag in Graz als Knochenbruch im rechten Fuß herausstellte. „Nach dem gestrigen ProAm-Turnier hatte ich große Schmerzen, und jetzt weiß ich auch warum. Es ist extrem schade, dass ich nicht spielen kann, denn ich habe mich schon sehr auf die Gösser Open gefreut“, kommentierte Lane seinen Startverzicht.

Zum Livescoring

Die erste Runde der Gösser Open wurde am Donnerstag um 16 Uhr wegen Gewittergefahr unterbrochen. Da war die Hälfte des Fedes noch unterwegs. Unter anderem Emma Spitz, die nach 9 Loch bei 2 unter Par liegt. Die zweite Dame im Feld, die Steirerin Sarah Schober liegt nach 8 Loch bei level Par.

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