Donnerstag, Mrz 28, 2024
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StartSportJimenez bei den Lyoness Open: „Für das Lächeln der Golf-Fans"

Jimenez bei den Lyoness Open: „Für das Lächeln der Golf-Fans“

Sie betonen gerne, dass Österreich mittlerweile eine zweite Heimat für Sie geworden ist. Was schätzen Sie so an Österreich?
Jimenez: Ich habe immer gerne in Österreich gespielt, weil die Leute hier so freundlich zu mir sind. Aber nach der Hochzeit mit meiner Frau Susanne habe ich irgendwie gespürt, dass mich die Golffans als „einen von ihnen“ bezeichnen und das ist sehr schön. Österreich ist wirklich ein wunderbares Land, die Lebensqualität ist sehr hoch und die Landschaft ein Traum. Ich liebe es hier zu leben.

Wie reagieren die Leute, wenn diese Sie irgendwo in einem Golfclub treffen und erkennen?
Jimenez: Sie sind immer sehr freundlich und höflich zu mir. Meistens wollen sie mir gratulieren oder kurz mit mir reden, aber gleichzeitig respektieren sie es, weil ich an diesem Tag ja eigentlich frei habe und nur privat dort bin und dann lassen sie mich in Ruhe. Das finde ich sehr nett.

Was bedeutet es für Sie, wieder bei den Lyoness Open in Atzenbrugg abzuschlagen? Was erwarten Sie sich für das Turnier bzw. was können die Fans von Ihnen erwarten?
Jimenez: Ich freue mich riesig, wieder in den Diamond Country Club zurückzukehren. Ich habe in Atzenbrugg so viele Freunde über all die Jahre kennengelernt, sei es bei den Turnieren oder bei der Mitarbeit beim Redesign für das Loch 8 (Anm.: beim Turnier Loch 17) und es wird schön, sie alle wieder zu treffen. In den letzten sechs Jahren ist das Turnier enorm gewachsen und es ist zu einem Superevent für Fans und Gäste geworden. Ich werde mein Bestes beim Turnier geben und ein Lächeln in die Gesichter der Golffans zaubern.

Ihren ersten Turniersieg auf der European Tour feierten sie im Jahr 1992 – also vor 25 Jahren. Was können Sie uns für Unterschiede aufzählen zwischen damals und heute?
Jimenez: Da sind so viele Unterschiede, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Heutzutage sind die Spieler auf einer weltweiten Tour unterwegs, mit 47 Turnieren in 26 Ländern, von Jänner bis Dezember. Im Jahr 1992 endete die Tour im Oktober, die Turniere wurden in 16 Ländern ausgetragen – acht davon allein in Spanien! Heute wird den Spielern jeder Wunsch von den Augen abgelesen, sie haben eigene Bereiche für Physio und Familien, Reiseagenturen bieten ihr Angebot an, überall gibt es W-Lan und Autos, die einen vom Flugzeug oder Hotel abholen und zum Platz bringen. Und ich könnte da noch viel erzählen, wenn wir uns zum Beispiel über neue Technologien und Social Media unterhalten. Eigentlich ist es verblüffend, wie schnell sich das alles verändert hat. Ich muss aber auch betonen, dass die Zeit damals, als ich auf die European Tour kam, sehr lustig war, weil viele meiner spanischen Freunde auch auf der Tour gespielt haben.

Was war Ihr größter Erfolg, den Sie niemals vergessen werden?Jimenez: Ich erinnere mich an alle Turniersiege sehr gerne und sie sind alle irgendwie wichtig für mich. Aber da gibt es zwei Turniere, die sicherlich über den anderen stehen. Eines war der Sieg bei den Volvo Masters in Montecastillo im Jahr 1999. Es ist unvergesslich, vor all meinen Freunden und meiner Familie in Andalusien gewonnen zu haben. Und der Erfolg bei den BMW PGA Championship in Wentworth 2008 ist ebenso ein großes Highlight gewesen. Wenn Sie mich aber fragen, was das schönste Erlebnis für mich bis dato war, muss ich auf jeden Fall die Auftritte beim Ryder Cup nennen!

Wissen Sie auf wie vielen Golfplätzen und Ländern auf der Welt Sie eigentlich gespielt haben? Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingsplatz?
Jimenez: Ich habe leider nie mitgezählt, auf wie vielen Plätzen auf der ganzen Welt ich schon gespielt habe. Ich habe ja nicht nur viele Turniere bestritten, sondern auch sehr oft mit der Familie oder mit Freunden irgendwo abgeschlagen. Die Zahl würde mich selbst interessieren, ich hätte genau Buch führen sollen! Wenn ich schätzen muss, dann sage ich, dass es etwa 40 Länder waren. Und es sind so viele Plätze, die mir richtig gut gefallen – aber besonders mag ich El Salear in der Nähe von Valencia, Royal Birkdale in England und den Hong Kong Golf Club in Fanling.

Viele Golfmedien bezeichnen Sie als den „interessantesten Golfspieler der Welt“. Warum glauben Sie haben Sie diesen Titel bekommen?Jimenez: Dieser Ausdruck stammt von Medien und Fans in den USA und hat sich danach über die ganze Welt verbreitet. Vermutlich glaubten sie, dass ich ein bisschen anders sei als der Großteil der Golfer, die sie sehen. Ich mache auch kein Geheimnis daraus, dass ich gerne Zigarren und ein oder zwei Gläser Wein genieße und dass es so aussieht als ob ich Spaß auf der Runde hätte. Und es ist ja wirklich so: Meistens habe ich Spaß!

Viele junge Spieler erklären, sie könnten von Ihnen sehr viel lernen. Was aber können Sie von jungen Spielern abschauen?
Jimenez: Die Einstellung, was es heißt, ein Golfprofi zu sein, ist vermutlich das, was ich von ihnen am meisten lernen kann. Zum Beispiel wissen sie viel mehr Bescheid über Fitness, Ernährung und wie ich den Körper in bester Verfassung halten kann. Seit ein paar Jahren begleitet mich nun hin und wieder ein Konditionstrainer, sogar auf der PGA Champions Tour in den USA. Als junger Pro hatte ich dieses Wissen und die Betreuung aber nicht. Ich habe von den jungen Spielern gelernt, wie wichtig eine gute Fitness für eine lange Karriere ist.

Hat die Champions Tour die größte Priorität für Sie oder spielen Sie auch auf der Senior Tour in den  nächsten Jahren? Und wie sieht es mit weiteren Turnieren auf der European Tour aus?
Jimenez: Leider werde ich nicht jünger und daher werde ich mich natürlich mehr auf die Turniere der Senior Tour konzentrieren. In diesem Jahr werde ich verstärkt die PGA Champions Tour in den USA bestreiten. Ich hoffe aber auch, dass ich das eine oder andere Turnier auf der European Tour spielen kann. Zumindest solange ich mich fit dafür fühle.

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